Tanita Kühn
Co-Founder skib.
Die Europäische Union nimmt künstliche Intelligenz (KI) ernst – und das zeigt sich im neuen EU AI Act, dem weltweit ersten umfassenden Gesetz zur Regulierung von KI. Dieses Gesetz betrifft jeden, der in der EU KI-Technologien entwickelt, nutzt oder verkauft – von Tech-Riesen über Start-ups bis hin zu Marketing-Teams, die KI-basierte Tools einsetzen.
Für Marketer und KMUs, die KI nutzen, um ihre Workflows zu automatisieren oder datengetriebene Kampagnen zu optimieren, stellt der EU AI Act eine wegweisende Neuerung dar. Das Ziel: KI sicher, transparent und ethisch einsetzbar zu machen. Was aber bedeutet das konkret für dich?Ein risikobasierter Ansatz für KI
Der AI Act verfolgt einen risikobasierten Ansatz, der KI-Systeme in drei Kategorien einteilt:
Inakzeptables Risiko: KI-Anwendungen, die als gefährlich gelten, werden komplett verboten. Dazu zählen beispielsweise Systeme zur sozialen Überwachung oder manipulative KI.
Hohes Risiko: Hierunter fallen Anwendungen, die potenziell großen Einfluss auf das Leben von Menschen haben, wie z.B. KI im Gesundheitswesen, in der Strafverfolgung oder im Personalwesen. Solche Systeme müssen strengen Vorschriften folgen, darunter klare Transparenz- und Compliance-Anforderungen.
Niedriges Risiko: Diese KI-Systeme unterliegen wenigen bis gar keinen regulatorischen Anforderungen. Viele der Tools, die Marketer heute nutzen, wie Chatbots oder Datenanalyse-Programme, fallen in diese Kategorie.
Für dich als Marketer oder Unternehmer heißt das: Solange du nicht mit hochriskanten Anwendungen wie KI in der Gesichtserkennung oder im Bewerbungsprozess arbeitest, kannst du weiterhin mit niedrigen Hürden rechnen. Dennoch lohnt sich ein genauer Blick darauf, wie der AI Act auch deine Arbeitsprozesse beeinflussen kann.
Was bedeutet das für KMUs und Start-Ups?
Für viele kleinere Unternehmen könnte der AI Act auf den ersten Blick nach zusätzlicher Bürokratie klingen – aber es gibt auch Vorteile. Ein klarer Rechtsrahmen schafft Vertrauen bei deinen Kunden und Geschäftspartnern, was dir wiederum die Möglichkeit gibt, deine KI-basierten Produkte und Services sicher und transparent zu positionieren.
Zudem könnte der EU AI Act zum globalen Standard für die KI-Regulierung werden, ähnlich wie die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung). Wenn du jetzt die Compliance-Vorgaben beachtest, bist du international gut aufgestellt.
Damit du einschätzen kannst, wie stark dein Unternehmen von dem neuen Gesetz betroffen ist, bietet die Plattform artificialintelligenceact.eu praktische Tools, wie den Compliance Checker. In nur 10 Minuten erfährst du, welche Anforderungen auf dich zukommen könnten.
Marketing-Automation & KI
Die gute Nachricht für Marketer: Der Großteil der KI-Tools, die du bereits heute nutzt, gehört zur Kategorie der niedrig-risikobehafteten Anwendungen. Das bedeutet, dass sich für dich erstmal wenig ändert. Automatisierte E-Mail-Kampagnen, Chatbots oder datenbasierte Marketingoptimierungen sind weiterhin erlaubt und unterliegen nur minimalen Einschränkungen.
Allerdings legt der EU AI Act besonderen Wert auf Transparenz. Wenn du zum Beispiel KI einsetzt, um personalisierte Inhalte auszuspielen oder Zielgruppen zu segmentieren, könnte es notwendig werden, deine Kunden darüber zu informieren, dass KI involviert ist. Das bedeutet: Mehr Offenheit bei der Nutzung von KI-Systemen, was auch positiv auf deine Marke einzahlen kann – denn Transparenz schafft Vertrauen.
Was kommt als Nächstes?
Der AI Act wird nicht über Nacht kommen. Es gibt einen gestaffelten Umsetzungszeitplan, und die EU-Mitgliedstaaten müssen ihre eigenen Systeme zur Überwachung und Durchsetzung des Gesetzes aufbauen. Dabei wird das neu gegründete AI Office eine zentrale Rolle spielen, um die Einhaltung des Gesetzes zu überwachen und Unternehmen zu unterstützen.
Hier geht's zum Umsetzungsplan: https://artificialintelligenceact.eu/de/implementation-timeline/
Für dich als Unternehmer oder Marketer bedeutet das: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich über die neuen Anforderungen zu informieren und deine Prozesse gegebenenfalls anzupassen.
Fazit: Vorbereitung ist der Schlüssel
Ob du ein aufstrebendes Start-up führst, dein KMU skalieren möchtest oder im Marketing mit innovativen Tools arbeitest – der EU AI Act wird langfristig die Art und Weise beeinflussen, wie KI in der EU eingesetzt wird. Wer die Regelungen frühzeitig versteht und umsetzt, hat die besten Chancen, die neuen Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern auch Wettbewerbsvorteile daraus zu ziehen.
Mit Tools wie dem AI Act Explorer oder dem Compliance Checker kannst du dich schon jetzt vorbereiten und sicherstellen, dass du für die Zukunft der KI bestens aufgestellt bist. KI bleibt eine spannende Spielwiese – und mit den richtigen Regeln macht das Spiel nur noch mehr Spaß.
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